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Steinenbrück im Wandel der Zeiten

– Beitrag von Siegfried Raimann – 

Vor 1830 gab es an der Einmündung des Dresbachs in den Holzbach keine Wohnbebauung. Am Unterlauf des Holzbachs bestanden schon die Altenbrücker Mühle und das Alte Zollhaus. . Am Oberlauf des Holzbachs hatten sich die Stichermühle und die Heidermühle angesiedelt.

Die Wohnsiedlungen hatten das Tal gemieden. Gründe:
Sumpfiges Gelände, Hochwassergefahr, Durchzug von Landsknechten und Marodeuren auf der Brüderstraße.

Wohnsiedlungen entstanden schon lange vorher in den Quellmulden der Hänge. Gründe:
Sichtschutz vor Angreifern, Quellen und Brunnen, Windschutz, Flächen für Ackerbau und Viehzucht.

In älteren Urkunden werden folgende Siedlungen genannt:
Neichen, Nallingen, Untersteeg, Müllenholz, Kleinhurden, Großhurden, Unterbech, Mittelbech, Oberbech, Neuenhausen, Frielinghausen, Dresbach, Großlöderich, Hardt, Katzemich, Schmitzlöderich und Büchel.

Die Bergwerksgesellschaft AG des Altenbergs nannte die Anlage:“ Laverie (Wäsche) am Steinbruch“, da hinter den Gebäuden seit langer Zeit am Hang Steine gebrochen wurden.

Aus dem Wort Steinbruch entwickelte sich im Lauf der Jahre der Name „Steinbrück“.

Auf einer Lithographie aus dem Jahre 1860 lautet die genaue Adresse der Anlage:
Bensberg (da die Anlage zum Erzrevier Bensberg gehörte),
Laverie de Steinbrück (die Dienstsprache der Vieille Montagne war damals französisch).

In Anlehnung an den Ortsnamen „Altenbrück“ entstand in den weiteren Jahrzehnten der heutige Ortsname Steinenbrück.

Um diese Anlage herum entwickelte sich nach und nach die Bebauung von Steinenbrück mit Häusern der Bergwerksgesellschaft: Menage (1890) und Obersteigervilla (1900).

Andere Bauten folgten: Schule (1896), Steinenbrücker Hof (1902), Kirche (1916).

Mit den Bauten der Folgezeit wurde Steinenbrück zum größten Kirchdorf der Gemeinde (Stadt) Overath.

 

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